HVO für LKW: Ein nachhaltiger Treibstoff für Feuerwehrfahrzeuge
Das Schweizer Radio und Fernsehen berichtet auch zuerst am 22. April 2025.
Seit dem Sommer testen Feuerwehren im Kanton Zürich einen neuen Treibstoff, der vielversprechende Ergebnisse liefert: HVO für LKW.
Mehrere Feuerwehren haben den Test bereits ausgeweitet. Normalerweise tanken Feuerwehrfahrzeuge Diesel, um einsatzfähig zu bleiben. Seit letztem Sommer jedoch probiert Schutz und Rettung Zürich bei 20 ihrer Fahrzeuge, überwiegend LKW, einen neuen Treibstoff aus: Hydrotreated Vegetable Oil (HVO). HVO wird aus gebrauchten Speiseölen und Fetten aus Restaurants oder der Lebensmittelindustrie hergestellt und bietet zahlreiche Vorteile.
Vorteile von HVO für LKW
Der Wechsel zu HVO ist unkompliziert, da weder die LKW noch die Tankstellen umgerüstet werden müssen. HVO kann sogar mit Diesel gemischt und in herkömmliche Tankstellen eingefüllt werden. Viele Anbieter von LKW-Tankkarten erlauben auch das Tanken mit HVO. Im Gegensatz zu Elektrofahrzeugen sind keine neuen Fahrzeuge erforderlich, sodass Schutz und Rettung Zürich ihre bestehenden Tanklöschfahrzeuge, Autodrehleitern und Ersteinsatzfahrzeuge nachhaltiger betanken kann.
Ein weiterer Vorteil von HVO ist, dass es nicht stinkt und weniger Ruß produziert. Dies ist besonders vorteilhaft für Feuerwehrleute, wenn die Fahrzeuge während der Löscharbeiten lange Zeit stillstehen. Aufgrund der positiven Erfahrungen wurde der Test bereits auf 60 weitere Fahrzeuge ausgeweitet. Sämtliche Tankstellen, die Schutz und Rettung Zürich betreibt, enthalten derzeit HVO. Auch andere Feuerwehren wie Wallisellen, Kloten, Männedorf-Uetikon und St. Gallen nehmen am Pilotversuch teil und berichten von positiven Erfahrungen.
Positive Rückmeldungen und CO₂-Einsparungen
Die Rückmeldungen zu HVO sind durchwegs positiv. Die Gebäudeversicherung des Kantons Zürich (GVZ), die für die Beschaffung der Feuerwehrfahrzeuge zuständig ist und den Versuch leitet, berichtet von positiven Erfahrungen. Bisher wurden rund 14.000 Liter HVO verbraucht, was zu einer Einsparung von etwa 32 Tonnen CO₂ geführt hat.
Preis und Zukunftsperspektiven
Der einzige Nachteil von HVO ist derzeit der Preis. Aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit kostet HVO etwa 40 Rappen (ca. 43 Eurocent) mehr pro Liter als Diesel. Im Rahmen des Pilotversuchs übernimmt die GVZ die Preisdifferenz. Zukünftig soll die Beschaffung vereinfacht werden, was sich positiv auf den Preis auswirken dürfte. Eine geplante HVO-Produktionsanlage im Wallis könnte den Import überflüssig machen und die Klimabilanz des Treibstoffs weiter verbessern.
HVO: Ein Blick auf die Herstellung und Eigenschaften
Hydrotreated Vegetable Oil (HVO) ist ein fortschrittlicher Biotreibstoff, der durch die Hydrierung von Pflanzenölen und tierischen Fetten hergestellt wird. Dieser Prozess wandelt die Öle und Fette in hochwertige Kohlenwasserstoffe um, die ähnliche Eigenschaften wie fossiler Diesel haben. HVO ist besonders rein und enthält keine Sauerstoffverbindungen, was zu einer verbesserten Verbrennung und geringeren Emissionen führt.
Die Herstellung von HVO beginnt mit der Sammlung von gebrauchten Speiseölen und Fetten aus Restaurants und der Lebensmittelindustrie. Diese Rohstoffe werden gereinigt und in einem Hydrierungsprozess behandelt, bei dem Wasserstoff hinzugefügt wird, um die chemische Struktur der Öle zu verändern. Das Endprodukt ist ein hochwertiger Treibstoff, der in herkömmlichen Dieselmotoren verwendet werden kann, ohne dass Anpassungen erforderlich sind.
Umweltvorteile von HVO
HVO bietet zahlreiche Umweltvorteile gegenüber fossilem Diesel. Einer der wichtigsten Vorteile ist die Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Da HVO aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt wird, trägt es zur Verringerung des CO₂-Ausstoßes bei. Studien haben gezeigt, dass die Verwendung von HVO die CO₂-Emissionen um bis zu 90 % im Vergleich zu fossilem Diesel reduzieren kann.
Ein weiterer Vorteil von HVO ist die Reduzierung von Schadstoffemissionen wie Stickoxiden (NOx) und Partikeln. Dies ist besonders wichtig für Feuerwehrfahrzeuge, die oft in städtischen Gebieten eingesetzt werden, wo die Luftqualität ein großes Anliegen ist. Die geringeren Emissionen von HVO tragen dazu bei, die Luftverschmutzung zu reduzieren und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.
Praktische Vorteile von HVO für Feuerwehrfahrzeuge
Neben den Umweltvorteilen bietet HVO auch praktische Vorteile für Feuerwehrfahrzeuge. Einer der größten Vorteile ist die einfache Umstellung auf den neuen Treibstoff. Da HVO ähnliche Eigenschaften wie fossiler Diesel hat, können bestehende Fahrzeuge ohne Anpassungen auf HVO umgestellt werden. Dies bedeutet, dass Feuerwehrfahrzeuge weiterhin ihre volle Leistung und Zuverlässigkeit beibehalten, während sie gleichzeitig umweltfreundlicher werden.
Ein weiterer praktischer Vorteil von HVO ist die Möglichkeit, den Treibstoff mit Diesel zu mischen. Dies ermöglicht eine flexible Nutzung von HVO, je nach Verfügbarkeit und Preis. Feuerwehrfahrzeuge können sowohl HVO als auch Diesel tanken, was die Umstellung auf den neuen Treibstoff erleichtert und die Betriebskosten senkt.

Erfahrungen aus dem Pilotversuch
Der Pilotversuch im Kanton Zürich hat gezeigt, dass HVO eine vielversprechende Alternative zu fossilem Diesel ist. Die teilnehmenden Feuerwehren berichten von positiven Erfahrungen und einer hohen Zufriedenheit mit dem neuen Treibstoff. Die Fahrzeuge laufen zuverlässig und die Feuerwehrleute schätzen die geringeren Emissionen und den fehlenden Geruch von HVO.
Die Gebäudeversicherung des Kantons Zürich (GVZ), die den Versuch leitet, berichtet von durchwegs positiven Rückmeldungen. Bisher wurden rund 14.000 Liter HVO verbraucht, was zu einer Einsparung von etwa 32 Tonnen CO₂ geführt hat. Die GVZ ist zuversichtlich, dass HVO eine nachhaltige Lösung für Feuerwehrfahrzeuge ist und plant, den Versuch weiter auszubauen.
Zukunftsperspektiven für HVO
Die Zukunft von HVO sieht vielversprechend aus. Eine geplante Produktionsanlage im Wallis könnte den Import von HVO überflüssig machen und die Klimabilanz des Treibstoffs weiter verbessern. Dies würde auch dazu beitragen, den Preis von HVO zu senken und die Verfügbarkeit zu erhöhen.
Die GVZ plant, die Beschaffung von HVO zu vereinfachen und den Treibstoff in größerem Umfang einzusetzen. Dies könnte dazu führen, dass HVO in Zukunft nicht nur für Feuerwehrfahrzeuge, sondern auch für andere Nutzfahrzeuge wie LKW und Busse verwendet wird. Die positiven Erfahrungen aus dem Pilotversuch im Kanton Zürich könnten als Modell für andere Regionen und Länder dienen, die ebenfalls auf nachhaltige Treibstoffe umstellen möchten.
Fazit
Hydrotreated Vegetable Oil (HVO) ist ein vielversprechender Treibstoff für Feuerwehrfahrzeuge und andere Nutzfahrzeuge. Die positiven Erfahrungen aus dem Pilotversuch im Kanton Zürich zeigen, dass HVO eine nachhaltige und praktische Alternative zu fossilem Diesel ist. Mit seinen Umweltvorteilen und der einfachen Umstellung auf den neuen Treibstoff bietet HVO eine Lösung für die Herausforderungen der heutigen Zeit. Die Zukunft von HVO sieht vielversprechend aus, und weitere Entwicklungen könnten dazu beitragen, den Treibstoff noch zugänglicher und kostengünstiger zu machen.