Ab dem Jahr 2027 wird die Schweiz fünf neue Reservekraftwerke in Betrieb nehmen, um die Stromversorgung vor allem in den Wintermonaten abzusichern. Eine Besonderheit dabei: Die geplanten Anlagen setzen auf den Einsatz von HVO (Hydriertes Pflanzenöl) – einem erneuerbaren Kraftstoff, der als umweltfreundliche Alternative zu fossilen Energieträgern gilt. Damit wird ein weiterer Schritt in Richtung Klimaneutralität und nachhaltiger Energieversorgung unternommen.
HVO als nachhaltiger Energieträger für Reservekraftwerke
Der Fokus auf HVO ist kein Zufall: HVO ist ein CO₂-reduzierter, synthetisch hergestellter Dieselkraftstoff, der aus biologischen Abfallstoffen wie Altspeiseölen, tierischen Fetten oder pflanzlichen Reststoffen erzeugt wird. Im Gegensatz zu herkömmlichem Biodiesel wird HVO durch Hydrierung hergestellt, was zu einer besseren Qualität und Kompatibilität mit bestehenden Dieseltechnologien führt – sei es im Verkehr oder in der Stromerzeugung.
Die fünf neuen Reservekraftwerke, die in verschiedenen Kantonen der Schweiz entstehen, setzen genau hier an: Sie sollen im Bedarfsfall schnell Strom liefern können – und das möglichst klimafreundlich. HVO bietet hierfür die ideale Grundlage.
Standorte und Betreiber der neuen HVO-Reservekraftwerke
Die fünf neuen Anlagen mit einer Gesamtleistung von 583 Megawatt verteilen sich auf folgende Standorte und Betreiber:
- Monthey (VS) – betrieben durch Cimo
- Eiken (AG) – zwei Anlagen: Sisslerfeld 1 (Getec) und Sisslerfeld 2 (Sidewinder)
- Stein (AG) – eine weitere Anlage von Getec
- Muttenz (BL) – Auhafen-Reservekraftwerk der Axpo
Besonders hervorzuheben sind die drei Anlagen von Getec, die ausschließlich mit HVO betrieben werden sollen. Auch die Axpo setzt zunächst auf HVO, plant jedoch langfristig einen Übergang zu E-Methanol – einem weiteren klimaneutralen Energieträger.
Warum HVO für Notstromanlagen?
Reservekraftwerke müssen in der Lage sein, innerhalb kürzester Zeit ans Netz zu gehen und zuverlässig Leistung zu bringen – gerade in den kritischen Wintermonaten, wenn andere Energiequellen wie Photovoltaik eingeschränkt zur Verfügung stehen. Herkömmliche Dieselgeneratoren waren bislang die Standardlösung. Doch mit wachsendem Umweltbewusstsein wird zunehmend auf nachhaltige Alternativen gesetzt.
HVO eignet sich ideal für diese Anwendung, denn:
- HVO ist speicherfähig, was es für Notfallsituationen besonders wertvoll macht.
- Es kann in bestehenden Dieselmotoren eingesetzt werden, ohne dass aufwendige Umrüstungen nötig sind.
- Der Kraftstoff verbrennt sauberer, was die Emissionen von CO₂, Feinstaub und Stickoxiden erheblich reduziert.
- Die Versorgung mit HVO ist in Europa zunehmend gesichert, was eine stabile Verfügbarkeit gewährleistet.
Mit dem Einsatz von HVO in der Notstromversorgung zeigt die Schweiz, dass auch kritische Infrastrukturen klimafreundlich gestaltet werden können – ohne Kompromisse bei der Versorgungssicherheit.
Ein Schritt in Richtung erneuerbare Energieversorgung
Die geplanten Reservekraftwerke sind Teil eines größeren Maßnahmenpakets, das die Versorgungssicherheit in der Schweiz auch bei Engpässen garantieren soll. Die fünf ausgewählten Projekte – aus ursprünglich acht Bewerbungen – wurden von der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (ElCom) in Bezug auf Effizienz, Umweltfreundlichkeit und Realisierbarkeit geprüft und genehmigt.
HVO als Energieträger spielt dabei eine zentrale Rolle, denn der Bund verfolgt das Ziel, nur CO₂-neutrale oder -arme Technologien für diese strategisch wichtigen Anlagen zuzulassen. Die Schweiz setzt damit nicht nur auf technische Zuverlässigkeit, sondern auch auf ökologische Verantwortung.
Finanzierung und Ausblick
Die Kosten für den Bau und Betrieb der HVO-betriebenen Reservekraftwerke werden – wie bisher – über den Netznutzungstarif auf die Stromverbraucher umgelegt. Damit trägt die gesamte Gesellschaft zur Absicherung der Energieversorgung bei. Die genaue Höhe der Investitionen wird erst nach Vertragsabschluss bekanntgegeben, doch klar ist: Der Einsatz eines erneuerbaren Kraftstoffs wie HVO ist auch langfristig eine Investition in Klimaschutz und Unabhängigkeit von fossilen Importen.
Zwischen 2027 und 2030 sollen alle fünf Anlagen ans Netz gehen. Sie ersetzen bestehende Kraftwerke in Birr (AG), Cornaux (NE) und Monthey (VS), deren Verträge im Frühjahr 2026 auslaufen.
Fazit: HVO als Schlüsseltechnologie für die Energiewende
Mit der Entscheidung, neue Reservekraftwerke auf Basis von HVO zu realisieren, setzt die Schweiz ein klares Zeichen für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Energiepolitik. HVO zeigt in diesem Kontext sein ganzes Potenzial – als flexibler, sauberer und sofort einsetzbarer Kraftstoff, der fossile Alternativen ersetzen kann.
Für die Leser von www.hvo-lkw.de ist dies ein wichtiges Signal: Die Anwendungsmöglichkeiten von HVO gehen weit über den Straßengüterverkehr hinaus. Der Einsatz in der Stromversorgung unterstreicht die Vielseitigkeit und Zukunftsfähigkeit dieses erneuerbaren Kraftstoffs, der sowohl für Umwelt als auch Wirtschaft klare Vorteile bietet.
Wenn Sie mehr über HVO, seine Einsatzmöglichkeiten und Entwicklungen in der Schweiz und Europa erfahren möchten, bleiben Sie dran – www.hvo-lkw.de hält Sie auf dem Laufenden.
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